PM: Forderung nach einem bundesweiten 29€ Bildungstickets

Rostock, 14.02.2023: Die Landesstudierendenkonferenzen der Bundesländer haben gemeinsam mit der Unterstützung vom freien zusammenschluss von student*innenschaften eine Pressemitteilung zum Deutschlandticket veröffentlicht. Als beteiligte Landeskonferenz sind wir Teil dieser Forderung.

Bezahlbarer ÖPNV für Alle… Nur nicht für Studierende!
„Wir wurden vergessen!“ Die Mobilitätswende läuft endlich mit dem Deutschland-Ticket an. Jedoch wurden die Studierenden nicht in die Rechnung miteinbezogen, obwohl sie von der aktuellen Krisenballung am meisten belastet sind. So sind nach Angaben des statistischen Bundesamtes ganze 37,9 Prozent der Studierenden armutsgefährdet, bei den alleinlebenden bzw. in Wohngemeinschaften lebenden Studierenden liegt die Zahl sogar bei 76,1 Prozent.[1]

49€ sind nicht bezahlbar für Studierende. Die Studierendenvertretungen stehen nun vor der Entscheidung, wie es mit ihren aktuellen Semesterticketmodellen weitergeht. Es droht der Zusammenbruch der Solidarmodelle, die bisher günstigere Vertragskonditionen gesichert haben und damit eine finanzielle Mehrbelastung verhindert haben. Der Vorstoß einiger Bundesländer, ein 29€ Bildungsticket einzuführen, führt zu einer Ungerechtigkeit zwischen den einzelnen Bundesländern.

Also sagen wir es laut:
„Wir wurden vergessen!“

Daher formen wir, die Landesvertretungen der Studierendenschaften im Sinne der sozialen, generationalen und klimatischen Gerechtigkeit eine Allianz, um unseren Forderungen endlich Gehör zu verschaffen. Wir fordern stellvertretend für Millionen Studierende eine Mindestlösung, in Form eines bundesweit gültigen 29€ Bildungstickets. Ferner soll dieses auch Schüler*innen, Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden zugutekommen. Eine Mitnahme für Kinder bis 14 Jahren muss ebenfalls gewährleistet und bundesweit vereinheitlicht sein. Entsprechend den Forderungen der Studierendenvertretungen müssen die Länder weitere Ermäßigungen bereitstellen.

Wir sehen den Bund und die Länder in der Pflicht, ein nachhaltiges, gerechtes Bildungsticket in allen Bundesländern sicherzustellen. Es darf nicht sein, dass wir Studierende in zwei Jahren wieder vor einer ähnlichen Situation stehen und um sozialverträgliche Mobilität kämpfen müssen. Ein günstiger ÖPNV ist längst keine Frage der Machbarkeit mehr, sondern eine Frage des Willens und des moralischen Verantwortungsbewusstseins des Gesetzgebers.

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_N066_63

Gezeichnet, die Landesstudierendenvertretungen der Bundesländer

LaStuVe Baden-Württemberg
LAK Bayern
Brandenburgische Studierendenvertretung
LAK Hamburg
LKS Mecklenburg-Vorpommern
LAT Nordrhein-Westfalen
LAK Rheinland-Pfalz
LAK Saar
KSS Sachsen
LAK Schleswig-Holstein
KTS Thüringen
LAK Hessen
Mit freundlicher Unterstützung vom freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs)